Die XY-Theorie beschreibt einen Ansatz von Führungsphilosophien und das Verhalten von Mitarbeiter:innen mit einem zugrundeliegenden Menschenbild. Erstmal in den 1960er Jahren von McGregor, einem MIT-Professor, vorgestellt, stellt diese Theorie das Verhältnis von Menschen zu ihrer Arbeit da.
Defintion X-Theorie
Die X-Theorie setzt eine:n unsicheren und faulen Mitarbeiter:in voraus. Das Menschenbild ist davon geprägt, dass eine Abscheu vor Arbeit besteht und Arbeit sogar so gut wie es geht, vermieden wird. Die Motivation zur Arbeit kann nur von außen gesteuert werden, z.B. mit Vorgaben, Belohnungen oder sogar Druck. Hier wird ein Führungsansatz beschrieben, der auf Macht und Kontrolle und strikte hierarchische Führung basiert. Diese Führungsphilosophie war insbesondere während der industriellen Revolution gängig.
Definition Y-Theorie
Die Y-Theorie zeichnet ein Menschenbild von intrinsicher Motivation zur Arbeit, weil die Menschen darin Selbstverwirklichung erleben. Menschen besitzen ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und Eigeninitiative und wollen gerne Verantwortung übernehmen. Das beeinflusst auch die Führungsphilosophie. Hier ist ein eher kooperativer Führungsstil zu finden, der Mitarbeiter:innen fordert, Verantwortung übergibt und eher als Servant Leader agiert.
Hier seht ihr die X-Y-Theorien noch einmal im Vergleich:
Definition Z-Theorie
Die X-Theorie und die Y-Theorie sind zwei sehr unterschiedliche Konzepte. Beide beschreiben zwei extreme Menschenbilder. Aus diesem Grund entwickelte McGregor eine weitere Theorie, die Z-Theorie. Die Z-Theorie ist kein fester Bestandteil der X-Y-Theorie.
Die Z-Theorie verbindet beide Theorien zu einer. Das zugrundeliegende Menschenbild geht davon aus, dass jeder Mensch sowohl Anteile aus der X-Theorie als auch Y-Theorie in sich trägt. Das Verhalten der Mitarbeiter:innen ist somit viel stärker abhängig vom Kontext in dem sie sich bewegen.
Unsere Meinung
Wir finden, dass sowohl die X-Theorie als auch die Y-Theorie zwei starke extreme beschreiben. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass Menschen nicht per se faul sind und keine Lust haben zu Arbeiten. Gerade die letzten Krisen haben doch deutlich gezeigt, dass Menschen, wenn sie z.B. zu Hause sind, nicht nur chillen und Netflix schauen, sondern genauso vernantwortungsbewusste Mitarbeiter:innen sind, wie im Büro. Aber auch wir finden, dass das Menschenbild, welches in der Y-Theorie beschrieben wird nicht auf jede:r Mitarbeiter:in zutrifft. Nicht jede:r möchte Verantwortung auf der Arbeit übernehmen und viel Freiheit haben oder selbstbestimmt Arbeiten.
Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen. Die Gründe dafür sind in unseren Augen jedoch deutlich vielfältiger als eine pauschale Annahme eines Menschenbildes. Je nach Kontext können sich Menschen unterschiedlich verhalten. Jemand der auf der Arbeit sehr viel Verantwortung übernimmt und selbstbestimmt arbeitet kann das genaue Gegenteil im privaten Leben haben. Andersherum kann es möglich sein, dass eine Person im privaten Leben sehr viel Verantwortung trägt und sich um vieles kümmert und im Job weniger das Verlangen danach hat. Und auch andere Konstellationen sind möglich.
Die Frage ist also eher, welches Umfeld können wir in Organisationen schaffen, die es Mitarbeitern ermöglichen sicher, aber auch autonom zu arbeiten. Das kann über verschiedene Rollen passieren, die Mitarbeiter:innen wahrnehmen, über klare Prozesse und Abläufe und nicht zuletzt über die Art der Führung.
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