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Story Mapping

Das Story Mapping, auch bekannt unter User Story Mapping, ist eine Methode zur Visualisierung. Ziel des Mappings ist es, im Team ein gemeinsames (Ziel)bild eures Projektes oder Produktes, einen Überblick über die Kund:innenbedürfnisse sowie über das Backlog zu schaffen und dies in Form einer Story Map festzuhalten. Die Methode kann vielfältig eingesetzt werden. Häufig wenden Teams das Mapping für eine Release Planung oder Produktvision und Ziele ein. Das Story Mapping hilft euch dabei die Anwender:inperspektive einzunehmen und den Produktumfang zu bestimmen oder auch die Meilensteinplanung abzustimmen.

Erklärung der Story Map

Das fertige Ergebnis einer Story Map ist eine Landkarte. Für das Story Mapping braucht ihr vor allem eure formulierten User Stories. Wenn ihr eine Persona formuliert habt, dann könnt ihr diese zusätzlich nutzen, um bei der Durchführung des Mappings eure Nutzer:innen- oder Kund:innensicht im Auge zu behalten.

Aufbau der Story Map

Epics/Ziele

Welche Aufgaben fallen an? Was muss der Nutzer*innen tun? Was ist das Ziel?

👉 Beispiel:

  • Aufstehen
  • Fertig machen
  • zur Arbeit gehen

Backbone: Aktivitäten/Aufgaben

Was genau muss getan werden, um das Ziel zu erfüllen?

👉 Beispiel:

  • Wecker ausstellen, Bett machen
  • Hygiene Routine, Frühstück vorbereiten
  • U-Bahn nehmen

Body Map: Aktivitäten/Stories

Weitere, detaillierte Stories, die die Aufgaben beschreiben

👉 Beispiel:

  • Wecker snoozen, Wecker ausstellen, Kissen und Decke aufschütteln
  • Duschen, Zähne putzen, Kaffee kochen, Müsli essen
  • Zur U-Bahn gehen, U-Bahn fahren, von der U-Bahn ins Büro gehen

Release Linie

Definiert das minimal viable product (MVP) oder eure erste Zielversion

Euer Arbeitsbereich ist in verschiedene Abschnitte aufgeteilt. Über eurer Map hängt ihr eure jeweilige Persona. Darunter sind die Epics/Ziele (rot) nebeneinander aufgelistet. Die Ziele beschrieben den Zielzustand, dieser ist sehr weit gefasst. Alle Ziele sind dabei in einer logischen Reihenfolge sortiert. Direkt darunter befindet sich das Backbone (gelb), also Aktivitäten und Aufgaben, die die einzelnen Schritte detaillierter beschreiben, um das Ziel zu erfüllen. Unter dem Backbone sind weitere User Stories (türkis) oder Aktivitäten. Diese sind detaillierter als die Aktivitäten im Backbone. Alle User Stories sind mit Release Linien getrennt.

Ablauf eines User Story Mapping Workshops

Schritt 1: Framing/Beschreibung erstellen

Bevor ihr startet, die User Stories zu planen, empfehlen wir euch, eine kurze Produkt- oder Projektbeschreibung zu erstellen. Diese hilft euch dann, den Rahmen für eure Planungsrunde zu schaffen.

Inhalt Beschreibung:

  • Produkt/Projektname
  • Problem/Herausforderung, welches ihr löst
  • Nutzer:innen/Kund:innen/Personen, die ihr ansprecht
  • Feature/Inhalt, welche ihr plant, die das Problem/Herausforderung lösen

Eure Projektbeschreibung hängt ihr dann oben links auf.

Schritt 2: Zielbild ableiten

Jetzt geht es um die Planung der Aktivitäten bzw. der Ziele. Wenn ihr mehrere Personas/User habt, fangt mit der Persona an, die am wichtigsten ist.

Euer Vorgehen:

  • Sammeln von Zielen
  • Sammeln von User Stories und Aufgaben
  • Gruppieren von Zielen und User Stories und Aufgaben

Nun könnt ihr alle Aktivitäten formulieren. Nutzt dazu Post-its und schreibt dabei alle Schritte auf, die euer User/Kund:in machen muss. Wenn ihr mit der Methode euer Projekt planen wollt, fragt euch, welche Schritte zuerst erledigt werden müssen, damit ihr euer Projektziel erreichen könnt. Im Anschluss könnt ihr alle Ziele mit den jeweiligen User Stories untereinander hängen. So entsteht dann ein Fluss von links nach rechts.

Schritt 3: Details ergänzen

Sobald ihr alle Aktivitäten/Ziele formuliert habt, könnt ihr bestehende Lücken des Story Mappings füllen. D.h. ihr sammelt jetzt alle Details, die nötig sind, um die Aktivitäten zu erfüllen. So füllt ihr euer Backbone und eure Body Map. In der Praxis müssen in diesem Schritt nur noch Lücken gefüllt werden, da Inhalte für die Body Map bereits im vorherigen Schritt gesammelt wurden.

In diesem Schritt ist es völlig normal User Stories aufzuteilen, zusammenzufassen, neue hinzuzufügen oder bisherige zu entfernen. Wichtig ist, dass ihr bei den User Stories einen ähnlichen Detailgrad erreicht.

Unser Tipp ist, eure Produkt- oder Projektstory anderen Personen zu erzählen. So könnt ihr schnell Lücken identifizieren und diese ergänzen.

Schritt 4: Release planen

Sobald eure Story Map vollständig ist, ihr Feedback eingearbeitet habt und euer Team einverstanden ist, widmet ihr euch der Release Planung. Dazu könnt ihr z.B. Kreppband nutzen oder einen farbigen Stift.

Die Linie der Release Planung zeigt im Anschluss eure Inhalte für die ersten Iterationen an. Sie sind also quasi eure Zwischenziele, um euer Produkt- oder Projektziel zu erreichen.

Für die Planung der Releases könnt ihr euch folgende Fragen stellen:

  • Welche Aufgaben müssen wir mindestens erledigen, damit unser Produkt funktioniert?
  • Was müssen wir mindestens erledigen, damit unser Projekt in die nächste Phase kann?
  • Wie sieht ein minimal viable product aus?
  • Was sind sinnvolle nächste Schritte?

Zum Abschluss des Story Mappings könnt ihr eure Releases auf einem separaten Post-it definieren und beschreiben.

Unsere Tipps

Die Methode des Story Mappings kann euch dabei helfen große, komplexe Projekte oder Produkte zu planen. Dazu müsst ihr eure Sichtweisen und Visionen für euer Vorhaben im Team teilen, damit ihr Ziele ableiten könnt. Eine offene Kommunikation im Team ist im Prozess wichtig. Für die visuelle Übersicht könnt ihr außerdem verschiedene Farben bei euren Post-its verwenden, beispielsweise je eine Farbe für alle Ziele, Backbones/Epics und User Storys.

In der Praxis hat es sich außerdem bewährt auch weitere Beteiligte in das Story Mapping einzubeziehen, die nicht direkt in das Projekt- oder Produktgeschehen involviert sind. Diese können weitere wichtige Impulse und Sichtweisen einbringen.

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Autor:in

Kristina Lizenberger

Kristina ist systemische Beraterin und setzt sich für Führung von morgen ein. Sie liebt Methoden und Tools. Das werdet ihr spätestens in der Zusammenarbeit mit ihr merken.

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